„Guten Tag! Kripo Göttingen. Wir haben einen Einbrecher festgenommen und Ihre Anschrift bei ihm gefunden.
Wir bieten Ihnen an, Ihre Wertsachen für Sie vorübergehend sicher zu verwahren.“
So oder ähnlich könnten sich Anrufer bei Ihnen melden.
Dabei würde Sie die „echte Polizei“ in einer solchen Angelegenheit nie telefonisch kontaktieren bzw. die Aufbewahrung Ihrer Wertsachen anbieten.
In den vergangenen Wochen kam es im Stadtgebiet Göttingen mehrfach zu Telefonanrufen von falschen Polizeibeamten. Dabei konnte im Telefondisplay beispielsweise die Nummer 0551/110 abgelesen werden. In einigen Fällen war sogar eine Art Funkverkehr im Hintergrund wahrnehmbar. Dies alles spricht dafür, dass die Täter sehr kreativ in ihrer Tatausführung sind. Opfer berichteten von einer Redegewandtheit mit hoher Überzeugungskraft des Anrufers.
In der Folge wird oftmals verlangt, Wertgegenstände an für Sie unbekannte Personen, angebliche Polizeibeamte oder andere Amtsträger auszuhändigen oder diese vor dem Haus zu deponieren.
Bei diesem speziellen Modus Operandi wird das Vertrauen in die Polizei schamlos ausgenutzt. Opfer sind meist ältere Menschen, oftmals alleinstehend.
Die Täter arbeiten in der Gesprächsführung sehr geschickt und versuchen Angaben über das Alter der Bewohner, Bankkonten, Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände zu erlangen. In diesem Zusammenhang wird Ihnen angeboten, natürlich zu Ihrem Schutz, die Wertgegenstände vorübergehend in Verwahrung zu nehmen. Manchmal sind die Täter sogar so dreist, dass eine Mittäterschaft von Bankmitarbeitern behauptet wird, um auch das Vertrauen in Ihre Hausbank zu erschüttern.
ACHTUNG ! Hierbei handelt es sich nicht um Polizeibeamte!
Seien Sie misstrauisch! Auch wenn Sie während des Gesprächs mit dem Telefon zur Bank gehen sollen. Hierdurch soll verhindert werden, dass Sie über den Notruf 110 bei der Polizei oder anderen Vertrauenspersonen nachfragen. Durch technische Manipulation sind die Täter in der Lage, die Telefonnummer des Anrufers in Ihrem Telefondisplay beliebig erscheinen zu lassen. Dazu der Hinweis – die Notrufnummer 110 wird nicht übertragen!
Wie können Sie sich schützen?
- Die „echte“ Polizei fordert niemals auf, Geld oder andere Wertgegenstände auszuhändigen oder Banküberweisungen zu tätigen, um Ermittlungen zu unterstützen.
- Seien Sie misstrauisch! Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Sie haben immer Zeit für eine Rücksprache mit Vertrauenspersonen oder Angehörigen.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Auch nicht durch angeblich wichtige Ermittlungen zu einem bevorstehenden Einbruch in Ihrer Nähe.
- Polizisten in ziviler Kleidung weisen sich mit einem Dienstausweis aus und haben Verständnis dafür, wenn Sie bei der Polizeizentrale nachfragen möchten. Suchen Sie selber die Telefonnummer Ihrer Polizeidienststelle heraus oder wählen Sie den Notruf 110.
- Verständigen Sie bei verdächtigen Vorfällen umgehend die Polizei über 110!